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Bike-Biathlon Oberhof

Von schlechtem Gemüse und scharfen Schüssen…

Biathlon hat mich schon lange gereizt. Nicht, weil ich so sehr auf Waffen stehe. Ich mag Kombination aus Präzision und explosiver Schnelligkeit, das Innehalten und im nächsten Moment wieder aus voller Kraft loslaufen. Biathlon gibt es mittlerweile in den verschiedensten Varianten. Als Radlerin bei den Velonistas Nordhessen spricht mich natürlich eine ganz besonders an… die Variante mit dem Rad: Bike-Biathlon!

Dennoch gibt es für RennradfahrerInnen ein Manko: Die meisten Biathlons werden mit dem Mountainbike absolviert. So auch der Biathlon-Vierer in der Rhön. Eine wunderbare Reihe an Veranstaltungen mit vier Wettkämpen in Serie auf anspruchsvollen Strecken. Nichts für MTB-Newbies, habe ich für mich beschlossen. Letzte Woche erfuhr ich schließlich vom Bike-Biathlon Oberhof und einer Rennrad-Variante auf der Skiroller-Strecke. Da hat es in den Fingern gekribbelt. Das Schießen sollte mit scharfen Biathlon-Waffen auf dem Schießstand stattfinden. Vom Schießen hatte ich zwar keine Ahnung, aber ein ruhiges Händchen wurde mir irgendwann mal nachgesagt. Das musste ich also testen.

Regel Nr. 1: Keine Experimente vor dem Biathlon Wettkampf

Die Vorbereitung war schnell erledigt. Fahrrad, Helm und Trikot, noch etwas zu Abend essen. Vollkornnudeln und Gemüsesoße aus dem Glas. Wie gut ich mich an diese Gemüsesoße erinnere […]. Die gute oder sagen wir, schlechte Soße, hat mir nämlich ordentlich den Magen verdorben. Ich habe mir vorher überhaupt keine Gedanken gemacht, dass mit dem Abendessen etwas schiefgehen könnte. Dennoch muss ich gestehen, diese Kombination so auch noch nie probiert zu haben. Schließlich koche ich i.d.R. selbst und vor allem frisch. Fakt war, ich habe die Nacht wandernd zwischen Couch und Toilette verbracht. Der nächste Tag war für mich gelaufen.

Regel Nr. 2: Abwarten… und Tee trinken.

Wir sind trotzdem in aller Frühe nach Oberhof gefahren. Kurvige Landstraßen können endlos und unangenehm sein… so übel war mir lange nicht. An der frischen Luft wurde es schließlich ganz allmählich besser, nach Wettkampf hat es sich aber ganz und gar nicht angefühlt. Das Anfeuern beim Mountainbike-Rennen hat immerhin ganz gut getan. Dadurch war ich abgelenkt.

Regel Nr. 3: Probieren geht über Studieren

Das Einschießen lief ganz ok. Auf dem Bauch Liegen war möglich, also „musste“ ich einfach starten, es probieren. Beim Einfahren stieg schließlich auch das Adrenalin und das flaue Gefühl im Magen verflog. Als um 13:45 Uhr der Startschuss fiel, fühlte ich mich gut! Gefahren wurden drei Runden à 5km. Zwischendrin wurde das Rad abgestellt und am Schießstand liegend mit den Biathlon-Waffen auf 50m geschossen. Atmen – Luft anhalten – Schießen. Gar nicht so einfach, wenn der Körper bebt.

Nach 37:07,4 Minuten war der Spaß schon wieder vorbei. Ich war glücklich, mitgefahren zu sein. Es war eine tolle Erfahrung. Jetzt bin ich angefixt und tatsächlich motiviert, mich sogar an das Mountainbike-Fahren heranzuwagen. So viele Rennrad-Biathlons gibt es nämlich nicht. Ich kenne genau einen: Oberhof!

Am Ende durfte ich sogar auf dem Treppchen stehen und den Sieg in der Klasse der Damen mit nach Hause nehmen. Gelernt habe ich an diesem Wochenende so Einiges. Und vor allem, keine komischen Sachen mehr vor einem Wettkampf zu essen.

Verena

 

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